Diagnose
Sekundäre Hypothyreose (zentral)
Einleitung
Die zentrale Hypothyreose ist durch eine niedrige T4- und T3-Sekretion der Schilddrüse gekennzeichnet, die auf eine verminderte TSH-Sekretion der Hypophyse (Hypopituitarismus) zurückzuführen ist. Im Vergleich zur primären Hypothyreose handelt es sich um eine seltene Erkrankung: etwa 1 : 1000, Prävalenz 1 : 20 000 - 1 : 80 000 in der Gesamtbevölkerung.
Ursachen
Hypopituitarismus hat viele Ursachen.
Häufig liegt ein Defizit an mehreren Hypophysenvorderlappenhormonen und nicht nur an TSH vor.
Häufige Ursachen
- Hypophysenadenom
- Tumore der Hypophyse und der Sella turcica oder der parasellären Region
- Angeborene Hypophysenfehlbildungen
- Infiltrierende Erkrankungen der Hypophyse (Tuberkulose, Sarkoidose, Hämochromatose, Metastasen)
- Hypophysitis (in der Regel eine Autoimmunerkrankung)
- Operation oder Strahlentherapie der Hypophyse und/oder des Hypothalamus
Subjektive und objektive Symptome
Die subjektiven und objektiven Symptome einer sekundären (oder zentralen) Hypothyreose entsprechen im Wesentlichen denen einer primären (von der Schilddrüse ausgehenden) Hypothyreose, sind jedoch in der Regel von viel geringerer Intensität, da die Schilddrüse eine gewisse Restsekretion bewahren kann.
Diagnostische Verfahren (sekundäre hypothyreose)
Eine sekundäre Hypothyreose ist gekennzeichnet durch niedrige oder normal-niedrige T4- und/oder T3-Werte und ebenso niedrige oder unangemessen normale TSH-Werte im Verhältnis zu gleichzeitig niedrigen Schilddrüsenhormonwerten. In einigen Fällen können niedrige oder normal-niedrige T4- und/oder T3-Werte mit TSH-Werten einhergehen, die leicht über der oberen Grenze des Normalbereichs liegen, aber nicht hoch genug sind, um den Schilddrüsenhormonspiegel zu normalisieren (Konzept der Hypophyseninsuffizienz).
Therapeutische Zielsetzungen
Bei der Behandlung stellen sich zwei Fragen: zum einen die Klärung der Ätiologie (z.B. die Behandlung eines Hypophysentumors), zum anderen der Ersatz der Schilddrüsenhormone, der mit Levothyroxin erfolgen sollte.
Die primären Ziele der Therapie sind die Normalisierung der fT4- und T3-Spiegel, nicht jedoch die Normalisierung des TSH (was aufgrund eines Defizits an diesem Hormon unmöglich sein kann).
Die Zielwerte für fT4 und T3 sollten etwa in der Mitte des Referenzbereichs liegen.
Bei dieser Form der Hypothyreose können Probleme mit der Resorption sowie mit der Unter- und Überdosierung des Medikaments auftreten.
Diese Erkrankungen sollten in endokrinologischen Abteilungen untersucht und behandelt werden.